Das Leben nach der Pandemie
Viel wurde und wird über die negativen Dinge gesprochen, die die Pandemie mit sich brachte. Nun ist es an der Zeit, aus den unzähligen Erkenntnissen der letzten Monate, die richtigen Schlüsse zu ziehen und positiv in die Zukunft zu schauen. Auch in den schwierigsten Situationen des Lebens ist es wichtig, dass man aus Fehlern lernt. Das haben wir gemacht! Somit steht uns eine rosige Zukunft bevor, oder?
Ein verwirrender Rückblick
Die Gründe der unverhältnismäßigen Maßnahmen variieren seit Beginn der Pandemie. Mal war die Vermeidung von Toten das Hauptargument. Bis man merkte, dass Covid-19 kein Killervirus ist, der quer durch alle Altersgruppen flächendeckend Menschenleben eliminiert. Irgendwann wurde zufällig klar, dass eher ältere Menschen gefährdet sind, sodass das Hauptaugenmerk auf deren Schutz lag. Es wurde zwar aktiv nicht viel für diesen Schutz getan, aber es wurde eben auch schon ein neues Problem erkannt. Die Krankenhäuser hatten nicht genug Intensivbetten zur Verfügung, um dem anstehenden Ansturm standhalten zu können. Es dauerte einige Zeit bis sich herauskristallisierte, dass unter Umständen schon genug Betten da wären, jedoch nicht genug Personal vorhanden ist. Bis zum heutigen Tag wird dieser Joker gezogen, um die Maßnahmen zu begründen. Das Gesundheitssystem darf nicht zusammenbrechen!
Ich lasse nun meiner Naivität mal komplett freien Lauf und fange an zu träumen..
Den Worten Taten folgen lassen
Was lernen wir also aus der Pandemie und wie können wir einer erneuten Ausnahmesituation dieser Art entgegensteuern?
Rollen wir das Feld von hinten auf.
Wie oben bereits beschrieben, benötigen wir, auch ohne Corona, deutlich mehr Intensivbetten und Personal in den Krankenhäusern. Sollten wir also unsere konsequente Entschlossenheit, mit der wir auch gegen Covid-19 alles Unmögliche möglich machen, nicht mit dem Ende der Pandemie verlieren, sollte es ein leichtes Spiel sein die Zukunft vorherzusehen.
Siegen die Vernunft und der Wille, dürfen sich Kranken- und Pflegepersonal auf einen Geldregen einstellen. Endlich wird deren Leistung angemessen vergütet, sodass das vorhandene Personal gern seiner Berufung nachgeht, eine wachsende Anzahl neuer Fachkräfte ausgebildet wird und somit insgesamt deutlich mehr Personal zur Verfügung stehen wird. Der Geringschätzung wichtiger Berufsgruppen wird also ein Ende gesetzt werden! Hinzu kommt, dass die Planung der Schließung weiterer Krankenhäuser ad acta gelegt wird, da die Politik sich gegen Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen aussprechen wird. An den Finanzmärkten wird immerhin so viel leistungsloses Geld verdient, dass sicherlich problemlos mit nur einem kleinen Teil davon das komplette Gesundheitswesen Unterstützung erfahren könnte. Nur für die Leute, die reflexartig mit der Frage kommen wie man denn das alles finanzieren soll…
Da wir aus Fehlern vergangener Tage gelernt haben, werden wir in Funk und Fernsehen, sowie an jeder Litfaßsäule und überall wo Werbung ihren Platz in der analogen und digitalen Welt finden kann, werthaltige Hinweise zur Stärkung unseres Immunsystems sehen. Fast-Food-Ketten bekommen keine größere Plattform mehr für ihre Werbung. Stattdessen wird deren gesundheitlich unsolidarisches Geschäftsmodell von vorderster politischer Front scharf kritisiert und im Bestfall zerschlagen.
Plakate für gesunde Ernährung sind an jeder Straßenecke zu finden. Unzählige Kampagnen der Regierung zur Aufklärung wie schädlich unser immenser Zuckerkonsum für unseren Körper ist.
Nicht zu vergessen die Verbote von Zigaretten und Alkohol!
Ach ja und dann ist da noch der Sport, der in der Vergangenheit gesellschaftlich so vernachlässigt wurde. Statt Trade-Tipps ploppen im digitalen Raum fast ausschließlich Sport-Angebote auf, sobald ich eine neue Website betrete.
Wie wir mittlerweile wissen, spielt die Psyche auch eine wichtige Rolle wenn es um die Vermeidung von Krankheiten geht. Darauf werden wir demzufolge ganz besonders achten.
Die Züchtung des Egoismus wird zukünftig unterlassen und Menschlichkeit wird vor Profit kommen. Der psychische Druck, in vielerlei Hinsicht, wird dadurch stark reduziert.
Zum Abschluss holen wir uns nochmal ins Gedächtnis zurück, welchen Stellenwert alte Menschen seit 2020 in unserer Gesellschaft haben. Dank Covid-19 sind wir zur Besinnung gekommen. Die älteren Generationen dürfen sich also sicher sein, dass sie zukünftig noch besser und noch ehrenvoller behandelt werden und respektvoll und nicht in Einsamkeit von dieser Welt gehen werden.
Ein nüchternes und pessimistisches Fazit
Geht es hier wirklich um den Gesundheitsschutz, so können wir uns alle sicher sein, dass alles eintreten wird, was oben beschrieben wurde. Werden all die Sachen nicht politisch durchgesetzt, macht sich die Politik unglaubwürdig. Wäre kein fremdes Gefühl, aber naja…
Wenn uns die Corona-Pandemie eines gelehrt hat, dann das alles möglich ist. Widersprüche gehören selbstverständlich zum guten Ton. Daher ist davon auszugehen, dass auch nach der Pandemie starke Widersprüche zu den derzeit solidarischen und natürlich ausschließlich auf die Gesundheit bedachten Handlungen entstehen werden.
Wir haben gesellschaftlich eine gute Chance zu beweisen, dass wir NICHT Wasser predigen und dann doch wieder Wein trinken.
16. Mai 2021
Corona